Was klingt für uns mittelalterlich? Würden Menschen die vor 800 Jahren lebten darin ihre Musik wieder erkennen?
Es gibt einen wundervollen Reichtum an Skulpturen und Darstellungen in der Buchmalerei, woraus wir Informationen über die Instrumente des Mittelalters schöpfen können. Zusammen mit dem Wissen aus theoretischen Schriften und seltenen archäologischen Fundstücken mag es möglich sein diese Instrumente zu rekonstruieren, zu besaiten und zu stimmen.
Doch was ist mit dem Repertoire? Aus der Zeit vor 1300 kennen wir gerade einmal vier Dutzend Stück. Estampien, Saltarellos, Tänze, meist sehr aktive lebendige Stücke die wohl in der Regel eher improvisiert wurden als aufgeschrieben. Jedenfalls klingt nichts so wie die ‘mittelalterlichen Klangwolken’ die uns bei Historien- und Fantasy-Filmen oder auf Mittelalter-Märkten entgegen schallen.
Dieser Workshop führt zurück zu den Quellen und wir entwickeln Improvisationsmuster, die strickt auf mittelalterlichen Quellen basieren. Wie erfindet man eine zweite Stimme? Was ist mit Bordunen? Waren sie nicht schon in der Besaitung/Stimmung von Fiedeln, Leiern und Citolen impliziert?
Ein Leservergnügen zur Vorbereitung: Christopher Page: Voices & Instruments of the Middle Ages // Timothy J. McGee: Medieval Instrumental Dances
Alle Saiteninstrumente und Flöten sind willkommen.